Als wir noch jung waren, hatten wir viele Träume. Köln war noch richtig weit weg. Und Berlin unerreichbar.
Als wir noch klein waren, waren vier Shirts unser Bolzplatz und Maulwurfshügel die Eckfahnen.
Und als wir groß wurden, haben wir begonnen, erwachsen zu sein.
Zwischendurch lernten wir, zu vergessen, wer wir waren. Doch so ganz konnten wir es nie.
Manchmal gibt es sie noch, die Momente, in denen wir uns erlauben, wie früher zu sein.
Wir bolzen nicht mehr. Und träumen nicht mehr davon, mit dem Mofa nach Madrid zu fahren.
Doch wir wissen, dass wir es einst taten. Und wenn wir lächeln, wissen wir genau, weshalb.
Und wir wandeln uns weiter. Manchmal in bedenkliche Richtungen. Und meistens zu jenem, was man als vernünftig bezeichnet.
Kriegen Kinder, und ehe wir uns versehen, schließen wir den Bund für’s Leben.
Wir genießen, was wir tun. Und fragen uns doch ständig, wie all das so schnell gehen konnte.
Wie all die Dinge, von denen wir träumten, einfach so an uns vorbeiziehen konnten. Und dass sie so besonders, wie wir dachten, gar nicht waren.
Wir erinnern uns daran, wie wir früher waren. Haben die Bilder von damals nie gelöscht und schielen drauf, wenn wir uns verloren fühlen.
Und wenn der Ernst des Lebens ruft, halten wir sie in Ehren.
Weil wir noch wissen, wer wir waren. Und immer darauf zählen können, uns nicht zu verlieren.
Denn das, was wir erlebten, wird uns niemand nehmen.