[verfasst am 13.08.20]
Und heut sitz‘ ich drin. Das Blatt sich gewendet. Null Spontanität, mehr Kummer, gar Sorgen. Beruflicherseits; privat gar nicht mal. Doch so sollt‘ es nie sein – und doch ist’s geworden.
Heut sitz‘ ich drin. Blick‘ gegen die Scheibe. Dahinter nicht viel, Prozessor und Lichter – kein Fenster, kein Treiben. Wie konnt‘ das passieren, es war doch mal anders.
Als Arbeit nicht Sinn, sondern Werkzeug nur war. Werkzeug für’s Leben, das man sich so wünscht. Das zeitlang ich lebte – und heute ablegte.
Wie’s dazu kam, ist schwer zu erklären. Ich würd‘ was erzählen, von Sinn und Projekten. Doch sind wir ganz ehrlich, und das geht mal nicht ständig, dann würden wir feststell’n: Es ist bloß Gerede.
Gerede für’s Geld durch „coole Projekte“. Durch Innovation, nicht für den Lohn. Und Spaß macht es auch, durchaus hin und wieder.
Doch ist’s kein Vergleich, zum Schreiben und Leben. Ich droh‘ festzuwachsen, am Bildschirm daheim. Noch eh ich’s bemerke, wird’s riesig und groß.
So, dass „zurück“ kaum noch ein Weg führt. Weil’s mir und uns allen zu mächtig und groß wird. Dann stecken wir drin, alle Mann mit im Boot.
Und wie find ich dann, ’nen Weg aus der Not?
Vor etwa zwei Jahren, schrieb ich schonmal. Von Leben und Wurzeln, die ich nicht würd‘ schlagen.
Und doch ist’s passiert, ich weiß nicht warum.
Doch eins, das bleibt klar: Ich kehre noch um.
Ich finde den Weg, zurück zu dem Leichten. Dem Spiel und der Freude – quasi zum Alten. Zu dem, was mal war, was wir uns erfüllten.
Bevor wir uns bunden, an Sachen und Dinge. An Orte und Taten. An Jobs und an Pflichten.
Lang dauert’s nicht mehr, da bin ich sicher. Komm’n wir wieder raus, auf eigene Faust.
Drum werd‘ ich’s planen, wie’s läuft und wie’s geht. Denn klar ist mir heute:
Es ist nie zu spät.