Hast du schonmal den vermeintlich perfekt geplanten Weg vor die gesehen — und dann ist alles vollkommen anders gekommen? Hast du schonmal einen Plan geschmiedet, der sich in kürzester Zeit als völlig oberflächlich und undurchdacht erwiesen hat?
Wenn ja, kann ich dich beruhigen: Das geht uns allen so. Das ist menschlich.
Wir schmieden Pläne, umreißen unsere Zukunft wie im Bilderbuch und doch kommt am Ende alles anders. Aber das ist auch gut so. Denn letztlich kommt es immer so, wie es soll, wenn auch nicht wie gedacht.
Die einsamste Reise aller Zeiten
Im Januar sahen meine Reisepläne klar strukturiert und strikt durchdacht aus. Zumindest auf dem Papier. Hätte ich aber alles genauso gemacht, wie ich es zu Anfang dachte… Um Gottes Willen! Das wäre die wahrscheinlich einsamste Reise aller Zeiten geworden. Du weißt nicht, wovon ich spreche? Okay, ich zeige dir, was ich meine:
Ich sitze an einem Sonntagabend in meiner Dortmunder Studentenwohnung und überlege, wie mein abendfüllendes Programm aussehen könnte. Das Apple TV tut, was es soll – und dennoch taucht kein Film auf, der mir wirklich gefallen könnte. Bis mir „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ begegnet.
Ich weiß bis heute nicht warum, doch aus irgendeinem Grund klicke ich auf den „Trailer abspielen“-Button und leihe ihn zwei Minuten später aus. Der Abend ist gerettet.
Was dann passiert, sollte der Grundstein meiner diesjährigen Weltreise werden: Nach anderthalb bis zwei Stunden stehe ich völlig zugedröhnt von Inspiration und Fernweh vom Sofa auf, nehme am Küchentisch Platz und zücke iPad wie Collegeblock. Es entsteht: Nichts geringeres als die erste Version meiner Weltreise…
Gen Ende des Jahres sieht das Ganze schon viel konkreter aus. Ich habe alle beruflichen Projekte, getrieben vom Reisefieber, hinter mir gelassen und gebe mich Tag für Tag der detailreichen Reiseplanung und Länderauswahl hin. Noch nie habe ich so viele Dokumentationen zu den verschiedensten Ländern der Welt auf einmal gesehen. Noch nie ist mir zuvor aufgefallen, wie wenig ich bisher erst von diesem Planeten kennenlernen durfte.
Nach den Weihnachtstagen steht mein Entschluss fest. Ich reise nach Australien, Neuseeland und anschließend in die USA.
Bloß hat meine Planung einen Haken, den ich vorerst gar nicht erkannte: Ich reise allein.
Nicht, dass ich das Alleinreisen nicht genossen habe — im Gegenteil: die dreieinhalb Wochen in Down Under, ohne eine Menschenseele zu kennen, waren wunderbar! — allerdings war der Moment des Eintreffens meiner Freundin ein absoluter Lichtblick. Und so gar nicht geplant…
Schließlich waren wir bis eine Woche vor meinem Abflug noch nicht einmal ein Paar! Und zu diesem Zeitpunkt war schon alles geplant, von A bis Z: Dreieinhalb Wochen Australien, dann dieselbe Zeit in Neuseeland und zwei Wochen Kalifornien. Top! Wenn da nicht die Liebe wäre.
Was haben wir also gemacht? Wir waren mehr als spontan! Noch während meines Aufenthalts in Down Under haben wir uns als echte Sparfüchse einen Namen gemacht und für sie den günstigsten Flug von Düsseldorf nach Wellington gebucht. Von da an reisten wir schließlich gemeinsam weiter. Der Rest ist Geschichte und in diesem Blog mehr als ausführlich nachzulesen.
War das geplant?
Damn No! War das, was danach kam geplant? Keinesfalls! Weder Thailand noch Österreich oder Bayern waren geplant. Und auch der Trip nach Griechenland war derart kurzfristig, sodass wir gerade noch einen Platz im Flieger bekommen haben. Aber das Tolle ist: Durch diese spontanen Aktionen hat das Reisen erst seinen Reiz bekommen.
Gerade fahren wir durch Island und bewegen uns an der Küste entlang von Ort zu Ort. Wo wir übernachten, wissen wir noch nicht. Ein Bett findet sich nämlich immer — und sollte das nicht der Fall sein, haben wir ein Zelt im Rucksack. Kein Thema also und absolute Freiheit.
Hätte ich mich also vollkommen an meinen Plan gehalten und wäre allein durch die Welt gereist, hätte ich a. niemals so viel vom Planeten Erde sehen können, da wir erst unterwegs auf die weiteren Reiseziele kamen und b. niemals so viel Spaß gehabt, wie mit meiner Freundin zusammen.
Versteh’ mich nicht falsch: Allein zu Verreisen ist toll, um dich selbst zu finden und dir die Zeit zu nehmen, ein Land in deinem ganz eigenen Tempo kennenzulernen. Viel toller ist es auf Dauer aber, jemanden dabei zu haben, den du liebst. Und lebte ich nach Plan, wäre das auf keinen Fall drin gewesen.
Deshalb: Sei spontan, lass’ dich treiben und plane nicht zu viel.
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Du denkst, du bist gar nicht spontan und brauchst Schritt für Schritt in einem konkreten Plan dokumentiert? Ich würde dir empfehlen, das Gegenteil einmal auszuprobieren. Als Inspirationsquelle kannst du sicher eines der hier gelisteten Bücher gebrauchen.
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