„Wer reist, kann was erzählen.“

„Und sonst so?“ – „Ach ja, ganz gut. Und bei dir?“ – „Ja, auch!“

Ich kann es nicht mehr hören! Floskel über Floskel über Floskel. Tiefgang gleich Null.

Aber wie oft gibt es diese Situationen: Zwei Freunde treffen aufeinander, haben sich Ewigkeiten nicht mehr gesehen, freuen sich über ihr Wiedersehen — und es entwickelt sich nicht mehr als ein oberflächliches Gespräch ohne wirklichen Anspruch. Maximal eine ordentliche Stange an Bierchen oder anderen Betäubungsmitteln eröffnet den wirklichen Zugang zur persönlichen Gefühlsebene.

Aber was, wenn das ausbleibt? Was wird aus einem solchen Gespräch — und ist das überhaupt auf Dauer zufriedenstellend?

Ich glaube nicht. Mein Anspruch in jedem Gespräch ist echte Herzlichkeit, Tiefgang und einen echten Einblick in das, was man gemeinhin als das Leben des Anderen bezeichnet. Ich möchte wissen, was meinen Gesprächspartner bewegt — und ihn im Gegenzug selbst bewegen können. Mit Geschichten, Emotionen und wahrem Interesse. Und doch sieht die Realität so oft vollkommen anders aus…

Vor der Reise ist nach der Reise – oder doch nicht?

Eigentlich schon. Und doch müsste sich ein jeder die Frage stellen: Wo liegt der Unterschied zwischen einer Reise und einem Urlaub? Um nicht zu tief ins Thema einzusteigen, lass uns bei der folgenden Definition bleiben: Ein Urlaub ist eine Auszeit. Eine Ablenkung. Eine Erholung. Zeit, um runterzukommen, zu lesen, zu faulenzen. Nicht umsonst verbringt ein Großteil der Deutschen seinen Urlaub daheim. Kurz: Du erholst dich einfach.

Eine Reise hingegen umfasst so viel mehr: Erlebnisse, Weiterentwicklung, Ängste überwinden, Dinge riskieren, Orte kennenlernen, sich neu verlieben, sich selbst kennenlernen — die Liste ist lang. Und das Beste am Reisen: Du lernst dich selbst und fremde Menschen um einiges besser kennen. Ist das noch Erholung? Wahrscheinlich nicht. Aber viel besser ist: Es ist Balsam für die Seele! Du erlebst Dinge, die sonst kaum jemand erleben wird und siehst die Welt auf deine ganz persönliche Weise. Genau das ist es, was dich zum Erzähler macht.

Das unterscheidet die Reise vom klassischen Urlaub: Erleben und eintauchen in neue Welten. Und es ist ebenfalls der Schlüssel, der deinen Geist öffnet…

Was auf Reisen mit deinem Mindset passiert

Wenn du unterwegs bist, wirst du schnell merken, dass dir deine eingebrannten Glaubenssätze und vermeintlichen Lebensgrundlagen nicht mehr lange weiterhelfen werden. Du bist irgendwann an einem Punkt, an dem du ganz von selbst gezwungen wirst, neue Dinge auszuprobieren, dir fremde Hilfe zu suchen oder einen unbekannten Weg einzuschlagen. Egal, was es ist: Dein Geist wächst daran! Du öffnest dich für neue Situationen, Art und Weisen zu leben und für neue Eigenschaften, die je länger du unterwegs bist zu Gewohnheiten werden.

Während du dich persönlich entwickelst, passiert etwas ganz Entscheidendes: Du beginnst, dich selbst mehr und mehr zu tolerieren und gelangst in Einklang mit dem, was ist und was dich ausmacht. Hast du diesen Shift in deinem Mindset gemacht, bemerkst du, dass es dir wesentlich leichter fällt, offen zu deinen aktuellen Themen, Problemen und Gedanken zu stehen als vorher. Und – oh Wunder! – werden deine Gespräche mit deinen Mitmenschen von einer Sekunde auf die andere intensiver.
Warum? Weil du jetzt derjenige bist, der ein Gespräch führen und lenken kann. Du bist derjenige, der sich öffnet und damit zum Öffnen anregt. Du bist derjenige, der mit eigenen Geschichten inspirieren kann.

Du bist derjenige, der zum Augenöffner werden kann, wenn es drauf ankommt.
Mir persönlich hat das Reisen um die Welt unheimlich geholfen, mich selbst zu finden. Andere Länder, Kulturen und Menschen sind einfach der beste Lehrmeister, den du finden kannst. Vorausgesetzt du lässt dich darauf ein. Und die Kamera das ein oder andere Mal stecken.

Gib dir selbst diese Chance der Persönlichkeitsentwicklung und verwirkliche dir deine Traumreise, wenn du eine im Kopf hast. Du wirst selbst merken, wie sehr du zu deinem wirklichen Selbst findest.

Meine Empfehlungen für dich

Als ich allein nach Australien gestartet bin – völlig ohne Plan und Konzept – hat mir das Lesen inspirierender Bücher sehr geholfen. Unten findest du die zwei besten Bücher, die ich dir wirklich ans Herz legen kann. Selbst gelesen & für gut befunden! 😉

Außerdem findest du auch einen Link zum kostenfreien Podcast von Christian Bischoff, der dir auf deiner persönlichen Weiterentwicklungsreise mehr als hilfreich sein kann.


John Strelecky: Safari des Lebens (Buch)


John Strelecky: The Big Five for Life (Buch)

Christian Bischoff: Die Kunst, dein Ding zu machen. (Podcast)


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„Besser ein dummer Wanderer, als ein Weiser, der zu Hause bleibt.“

„Pass auf, wo du da rein gerätst. Das würde ich ja nicht einfach so machen.“Ja, ihr Lieben. Das glaube ich euch auf’s Wort. Und ich weiß: Eigentlich ist die Welt total gefährlich. Erst Recht, wenn man in absolut fremde Länder abseits der heimischen Ballermann-Kultur oder der alpenländischen Berglandschaft verreist. Aber wisst ihr was? Es war mir egal.
Und so hart das nun auch klingen mag: Es war mir wirklich egal.

Denn wenn ich ganz ehrlich bin, hatte ich vor dieser Reise, die Schritt für Schritt immer größer wurde, absolut genug. Genug von meinem Leben in einem Radius, der so weit reicht wie eine Tankfüllung. Ich wollte und ich musste raus. Nur, dass ich wirklich musste und ich keine andere Wahl hatte, um mich zu entwickeln… Das sollte ich erst später erfahren.

Wo lernst du mehr als in der Schule?

Wahrscheinlich könnt ihr euch die Antwort schon denken. Konnte ich auch. Schließlich hört man es immer wieder, wie sehr das Reisen einen bilde. Die Welt sei groß, die Kulturen so vielfältig – aber selbst verreisen? Das wagt dann doch niemand. Darüber reden ist ja auch viel praktischer. Und eine Doku auf dem heimischen Sofa lehrt ja auch einiges. Da muss sich ja keiner die Mühe machen und ein Flugticket buchen – geschweige denn überhaupt vom Sofa aufzustehen.

Für mich ein Grund mehr, endlich loszuziehen.
Nach einigen Tagen auf Reisen sollte ich jedoch merken: Es gibt gute Gründe dafür, zu Hause zu bleiben. Komfortzone, Bequemlichkeit und ein Gefühl von gewohnter Heimat sind nicht zu unterschätzen, ehrlich nicht. Und es gab Momente, in denen wünschte ich mich genau dorthin zurück, wenngleich diese nicht von langer Dauer waren.

Und dennoch ist der eine, vermeintlich ach so unvernünftige Grund, auf Reisen zu gehen und alles hinter sich zu lassen, um so vieles größer: Du lernst dich selbst kennen.
Ja, du hast richtig gelesen: Dich selbst.

Die wahre Essenz des Reisens

Natürlich: Die Welt ist schön. Die Landschaften beeindruckend. Die Menschen großartig und das Wetter sowieso immer ein Traum, egal wo du gerade bist. Alles logisch. Bloß merkst du irgendwann, dass es darum nicht geht. Es geht nicht darum, aber auch nicht ganz ohne. Denn das Eine nährt das Andere:

Du lernst, dass alles, was du siehst nur eine Reflexion deiner selbst ist. Und siehst somit nicht in die nackte Natur oder auf’s schäumende Meer – sondern rein spirituell formuliert die Züge deiner Selbst.

Und in genau diesem Moment begreifst du, weshalb du unterwegs bist: Um zu wachsen. Du erlebst etwas, das die absolute Minderheit der Bevölkerung überhaupt jemals erleben wird. Du darfst etwas mitnehmen, von dem nur die Wenigsten wissen, dass es überhaupt existiert. Und vor allen Dingen: Du lebst den Traum, den sich niemand traut zu leben.
Und ja, vielleicht bist du zu Beginn deiner Reise ein „dummer Wanderer“. Vielleicht bist du absolut unwissend und hast einfach den Drang, die Welt kennenzulernen. Aber weißt du was? Folge genau diesem inneren Drang. Du wirst es niemals bereuen, losgezogen zu sein. Bereuen würdest du, es nicht getan zu haben. Denn: Umkehren kannst du immer noch.
Wer ist also der Weise – und wer ist der Dumme?

Gewöhne dich an den Gedanken, dass die meisten Menschen dich für das, was du an außergewöhnlichen Dingen tust, schräg ansehen oder für einen schrägen Typen halten werden. Lerne, damit umzugehen. Lerne, ihnen ihre vielleicht abwertend klingenden Aussagen zu verzeihen und lerne, mit ihnen in Kommunikation zu kommen. Denn das ist die wahre Essenz derer, die die Welt kennenlernen dürfen: Sie werden zu Kommunikatoren.

Meine Empfehlungen für dich

Zu diesem Thema möchte ich dir diese zwei Inspirationsquellen empfehlen. Beide haben mich mehr als angeregt, alles stehen und liegen zu lassen. Und vor allen Dingen gelehrt, dem Neuen offen gegenüberzutreten:


In die Wildnis: Allein nach Alaska (Buch)


Das erstaunliche Leben des Walter Mitty (Film)


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Was tust du für mehr Toleranz?

„Toleranz ist in den heutigen Tagen so wichtig!“

An jeder Ecke hören wir heutzutage die lauten Rufe nach Toleranz, ein Recht auf Leben für jedes Tier, mehr Akzeptanz für Flüchtlinge – und natürlich jene Gegenbewegungen, die sich in die entsprechend andere Richtung äußern.

Und doch sind es so oft jene, die nach beispielsweise mehr Toleranz fordern, die sich abends in ihren Sessel fallen lassen, das Fernsehprogramm studieren – und schlichtweg nichts tun. Die Flüchtlinge kommen schon allein klar und Ausländer integrieren… Das übernehmen schon Andere!

Erst vor kurzem habe ich ein interessantes Gespräch über das Thema „Tierquälerei“ geführt. Auf meinen Impuls hin, man müsse doch aktiv werden und nicht nur herumsitzen und darauf warten, dass irgendetwas passiert, reagierte mein Gesprächspartner lediglich mit einem Schulterzucken und sah sich bereits als Helfer, da er sein Geld nicht für den örtlichen Zirkus oder Tiershows in Thailand einsetze.

Ist das schon eine Hilfe?

Ich glaube nicht. Ich glaube, helfen heißt anzupacken, um etwas zu bewegen. Ich glaube, echte Hilfe besteht aus Mitgefühl und dem Willen etwas zu verändern. Ich glaube, echte Hilfe zeichnet sich durch Tatkraft aus – und nicht durch passives Geldsparen. Denn wenn es so wäre, würde ich sämtliche Probleme dieser Welt lösen: Ich gebe kein Geld für Tiershows aus, ich gebe kein Geld für Fleisch aus, ich gebe kein Geld für Atomkraftwerke aus, ich gebe kein Geld für illegalen Fischfang aus und so weiter und so fort. Jackpot, Welt gerettet!

Doch das ist für mich keine Hilfe. Und ähnlich verhält es sich mit dem Thema Toleranz.

Vor einigen Monaten durfte ich in Australien den wohl inspirierendsten Menschen kennenlernen, der mir je begegnet ist und von dem ich binnen weniger Stunden so viel gelernt habe, wie in meiner ganzen Schullaufbahn nicht.

„Alex“, sagte er mich eindringlich anblickend zu mir, „ich habe viele Kinder. Und jedes meiner Sprösslinge tut etwas vollkommen anderes. Meine Tochter ist Nonne auf den Philippinen, einer meiner Söhne stinknormaler Bauarbeiter, während der Andere in ein Start-Up nach dem Nächsten investiert. Weißt du, was das Geheimnis unseres Familienglücks ist?“ Ich schüttelte den Kopf und wartete gespannt auf seine Antwort. „Dass wir einander nicht nur tolerieren, sondern unterstützen, wenn wir bemerken, dass sich jemand auf seinem Weg wohlfühlt. Und nicht erst dann zur Hilfe schreiten, wenn es zu spät ist oder jemand in einer misslichen Lage. Toleranz kann jeder. Wir müssen einander unterstützen. Nicht bekriegen, nicht ausschließen. Wir müssen Menschen anfangen zu tolerieren – das ist die Grundlage – viel wichtiger aber: Wir müssen einander stützen. Dazu sind wir hier. Anders macht das Leben keinen Spaß.“

Wow! Was eine Aussage. Wenn wir uns davon alle ein Stückchen abschneiden würden, uns nicht beschränken auf die Dinge und Glaubenssätze, die wir nicht können oder uns jeden Tag vorsagen… Welche Veränderung könnten wir schaffen?

Wie würde die Welt aussehen, wenn wir unsere Ozeane nicht achtlos verschmutzen würden, sondern sich regelmäßig säubern würden?

Auf Koh Samui durfte ich einen ganz wunderbaren Hoteldirektor kennenlernen.
Eines Tages lief ich den Strand entlang und fand einen großen Plastikbehälter. Einen derer, die man häufig in Fitnessstudios findet, um gratis einen Becher Wasser daraus aufzufüllen. Ich klemmte mir den Behälter unter den Arm und warf ihn in den Mülleimer.
Später am Abend konnte ich zufälligerweise ein paar Worte mit dem Hoteldirektor über dieses Thema wechseln. Er kannte das Problem und war sich des Verhaltens der Menschen bewusst. „Weißt du, wir kennen dieses Problem hier in Lipa Noi. Und deshalb haben wir vor einigen Jahren eine Aktion ins Leben gerufen: In regelmäßigen Abständen treffen sich alle Ortseinwohner am Strand und sammeln jeglichen Müll ein, der hier angespült wird. Das ist der Grund, weshalb unser Strand in der Regel so schön sauber ist und so hell strahlt. Wir kümmern uns um unsere Natur, weil sie sich um uns sorgt. Das ist unser Verständnis von Geben und Nehmen.

Was wäre also, wenn wir alle so denken würden? Wie würde sich die Welt verändern?

Es gibt so viele Baustellen auf diesem schönen Planeten, dass es sich doch wirklich nicht lohnt, durch Ignoranz und Feindseligkeit neue zu erschaffen.

Lass uns im Zwischenmenschlichen beginnen und zusammenhalten. Wenn wir uns tolerieren und unterstützen statt zu bekriegen… Dann kann jeder seinen Weg gehen. Und dasselbe für andere tun.

Ein besserer Planet ist doch gar nicht so schwer.


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Von Touristen, Wasserfällen und dem Glauben

Mit schlotternden Knien liege ich in meinem Schlafsack und blicke an die Zeltdecke. Es ist taghell und eiskalt. Da hilft weder ein Zeltüberwurf zur Verdunkelung noch eine Iso-Matte zur Wärmung des Rückens. Aber so ist das eben. Wer die raue Natur Islands zum Tanz bittet, darf sich nicht wundern.

Mit großen Worten stieg ich ins Flugzeug Richtung Norden, mit ganz kleinen Tönen werde ich zurückkommen: Es ist eben gar nicht so simpel, von jetzt auf gleich zum Profi-Camper zu mutieren.Zugegeben, das habe ich mir anders vorgestellt. Und dennoch werde ich natürlich nicht aufgeben und das Zelt nie wieder anrühren.

Vielmehr würde ich mich in Zukunft um einiges besser vorbereiten. Und vielleicht ab und an auf meine weise Mutter hören, die zwar nicht aus Erfahrung, sondern aus schlichter Abneigung dem Campen gegenüber, diesen Verlauf vorausgeahnt hatte.
Dennoch weiß ich die morgendliche Zeit im Zelt zu nutzen, während meine bessere Hälfte im Übrigen in meinem Daunen-Schlafsack sanft vor sich hin schlummert – was tut man nicht alles.

Ich greife links neben meinen Schlafplatz und lande mit gestreckten Fingerspitzen auf dem Buchrücken meiner aktuellen Lektüre. Die Nektarinen verfehle ich glücklicherweise ganz knapp und auch das Wasser bleibt nach einem kurzen Wackler auf dem Flaschenboden stehen.
Ich lese die „Gesetze des Denkens und Glaubens“ von Dr. Joseph Murphy. Ein spannendes Buch.

Murphy behauptet darin nicht weniger, als dass man alles erreichen könne, wenn man nur fest genug daran glaubt – und dafür betet. Für einen nicht unbedingt klassisch gläubigen Menschen wie mich eine ziemlich fadenscheinige Herangehensweise, einen Gott anzubeten, von dessen Existanz ich noch nicht ganz überzeugt bin. Doch im Verlaufe des Buches entwickle ich ein völlig neues Verständnis von „Gott“ und der Bibel. Meiner Interpretation zufolge klingt es fast so, als sei die Bibel das erste wirkliche Motivationsbuch der Welt gewesen. Man müsste die Geschehnisse nur in den richtigen Zusammenhang bringen, und schon konnte Jesus nicht dem Blinden zum Sehen verhelfen, sondern wäre quasi nur sein „Augenöffner“ auf psychischer und sozialer Ebene. Tausende dieser Beispiele schießen mir durch den Kopf, während Murphy mit seinen Ausführungen fortfährt. Ich bin begeistert. Wer weiß, vielleicht werde ich in den nächsten Tagen doch das ein oder andere Mal bewusst und mit den richtigen Worten ein Gebet sprechen. Nicht zu Gott im klassischen Sinn, sondern mehr zum Universum… Könnte ja klappen.

Während einigen Einheiten meiner morgendlichen Lesestunde erreicht mich schließlich ein Augenzwinkern aus dem Nachbarschlafsack. Sie ist wach.

Reisen vs. Urlaub: Macht das einen Unterschied?

Nach der obligatorischen Morgenhygiene starten wir in den Tag. Mit vollbeladenem Auto verlassen wir unsere Schlafstätte und fahren der Sonne entgegen, die ohnehin niemals unterzugehen scheint. Bloß für drei Stunden verkriecht sie sich ab Mitternacht ganz knapp unter den Horizont, bis sie wieder auftaucht.

Während des monotonen Entlangfahrens der endlos erscheinenden Ringstraße kreuzen einige Backpacker sowie gemietete Kleinstwagen unseren Weg. Einige der Backpacker bleiben hin und wieder unverhofft stehen und halten den linken Daumen über die Fahrbahn. Meist erfolglos.

Aber wem könnte ich’s verübeln: Der Familie, die zu viert gequetscht im Hyundai i20 Platz sucht oder etwa uns selbst, die wir die gesamte Rückbank beladen sowie den Kofferraum ausgeschöpft haben? Wo nichts passt, passt nun mal nichts. So schade das auch sein mag.

Dennoch bleibt mir die Frage, wofür Island eher geeignet sein würde: Für einen Familienurlaub zu viert oder doch eher zum Trampen, Backpacken und Campen?
Erkenntnisse vom Aldeyarfoss

Als Beispiel dient mir die Situation, der wir uns zuletzt voller Adrenalin und Freude ausgesetzt haben. Auf Anraten einer einheimischen Gastgeberin sind wir nach Besuchen des Dettifoss ins Inland in Richtung Aldeyarfoss gefahren. Ein Wasserfall, der — wie sich herausstellen sollte — ein echter Geheimtipp ist. Kaum Touristen, kaum Autos, absolute Ruhe. Aber eben nicht ganz:

Damit wir den Wasserfall in trauter Zweisamkeit genießen konnten, blieben wir nicht wie jeder andere Besucher am hoch gelegenen Plateau mit Blick über die gesamte Landschaft stehen, sondern kletterten die etwa 60 Grad steile Felswand langsam hinab – bis zum Fuße des Wasserfalls. Dort verweilten wir einige Zeit, wirklich allein.

Etwa zehn bis fünfzehn Meter über unseren Köpfen trudeln Touristen ein und aus, gelegentlich hören wir ein Klicken der mitgebrachten Spiegelreflexkameras.

Irgendwie erleben diese Menschen Island anders als wir. So durch die Smartphone- oder Kamera-Linse. So unberührt. Frei nach dem Motto „Gesehen und weiter“.

Aber ich glaube, das ist normal. Zumindest dann, wenn der Island-Aufenthalt bedeutet, dass man in einem völlig überteuerten und zeitgleich zu kleinen Mietwagen die Ringstraße abklappert und bei den bekanntesten Wasserfällen kurz Halt macht. Immerhin ist das Land teuer und die Zeit knapp. Und Island will ja schließlich entdeckt werden.

Aber ist es wirklich sinnvoll, seinen womöglich einzigen Jahresurlaub — eine Zeit, um zu entspannen — im wilden Norden mit der ganzen Familienbande zu verbringen? Ich glaube nicht.

Ich glaube, Island ist ein Land, das entdeckt werden möchte. Mit genügend Zeit, Equipment und Geduld. Island zu bereisen heißt für mich, Augen und Ohren offen zu halten und die Natur zu genießen. Entspannung vom Alltag ist etwas anderes — und auf die für Deutsche typische Art hier sicher nicht zu finden.

Wer Island besucht, sollte sich also im Klaren darüber sein, was dieses Land bedeutet und nicht als 08/15-Tourist ins Landesinnere einfallen. Dazu ist dieses Land schlichtweg zu schön. Und seine Natur zu wertvoll.


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Bildergalerie: Neuseelands nördlichster Traum

Kennst du das: Eine Reise ist eigentlich schon einige Zeit vorbei, du stöberst durch eure Bilder und findest plötzlich die Reisebilder wieder und es kommt dir vor, als sei es erst gestern gewesen? Genau so geht’s mir gerade mit Neuseelands Nordinsel!

Und daran möchte ich dich teilhaben lassen. In diesem Sinne: Viel Spaß beim Stöbern. Lass‘ mir oder anderen Lesern gern einen Kommentar da, wenn du dich austauschen möchtest!

Kennst du das: Eine Reise ist eigentlich schon einige Zeit vorbei, du stöberst durch eure Bilder und findest plötzlich die Reisebilder wieder und es kommt dir vor, als sei es erst gestern gewesen? Genau so geht’s mir gerade mit Neuseelands Nordinsel!

Und daran möchte ich dich teilhaben lassen. In diesem Sinne: Viel Spaß beim Stöbern. Lass‘ mir oder anderen Lesern gern einen Kommentar da, wenn du dich austauschen möchtest!

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Der Mann, der mein Weltbild veränderte

„Ich heiße übrigens John.“ Er streckt mir seine Hand entgegen. Ich schlage ein. „Alex“, entgegne ich. Ich gebe mir Mühe, meinen Namen englisch auszusprechen, um nicht sofort als kalkweißer Mitteleuropäer aufzufallen. Doch vergebens. Sein Englisch klingt großartig. Uraustralisch mit diesem ansprechendem Akzent, am Ende oder Anfang eines Wortes die Silben zu verschlucken oder schlicht wegzulassen. Er grinst, während er erzählt. Seine Augen sind glasklar, sein Blick offen. „Der Mann, der mein Weltbild veränderte“ weiterlesen