Tagwerkgefühl

Stille im Kopf. Manchmal habe ich nichts zu sagen. In etwa so wie heute. Ausdruckslos. Fahne im Wind. Ohne Bedeutung. Ausgeschlafen. Lang geschlafen. Zu lang, doch friedlich.

Nicht bös‘ um verlorene Stunden. Dankbar für schöne Träume. Gewillt, Ziele zu erreichen. Ohne unter Druck zu stehen.

Lege alles Künstliche ab. Den Hass, die Intoleranz, die Ignoranz.

Wünsche Menschen einen schönen Tag. Bewusst und von Herzen. Mit einem Lächeln auf den Lippen. Schließe die Tür und blicke auf das Paket, das mir gereicht. Sprinte hinauf. Umarme dich. Packe aus. Wir entscheiden.

Lächeln um des Lebens Willen. Gespickt mit Freude. Voller Liebe. Voller Sehnsucht. Lachenden Herzens.

Weil ich weiß, dass es der richtige Weg ist. Das, was Wahrheit in Wahrheit bedeutet. Was, was man eine Mission nennt, wenn man den ersten Schritt geht. Das, was wir als Wunder betiteln, wenn wir das Leben spüren. Das, was uns auf der Haut kribbelt, wenn unser Körper lacht. Das, was wir als Liebe empfinden, wenn wir beisammen sind. Das, was wir genießen, wenn die Zeit still steht. Das, was Menschen zum Weinen bringt. Das, was wir spüren, wenn wir uns fest umarmen.

Das, was unserem Leben Tiefe gibt. Manchmal nur Momente, von denen wir noch in Jahren sprechen. Oder jene, die unbemerkt ihr Werk vollenden. Uns in Zukunft Freude bereiten. Ohne die die Zukunft nicht die Zukunft wär.

Es gibt diese Sekunden, in denen sich alles vollkommen anfühlt. In denen der Verstand schweigt. Die Augen nicht blinzeln müssen. Die Mundwinkel nach oben wandern. Das Herz schneller schlägt. Die Atemwege sich befreien.

Gedacht als Energieschub für’s Leben.

Warum gönnen wir uns das nicht öfter?

Erlauben uns, zu sein. Bringen die Gedanken zum Schweigen. Folgen unserer Passion. Nicht gedrängt. Nicht des Geldes wegen. Nicht auf Anerkennung gemünzt. Nicht um der Erzählung Willen.

Sondern einfach

um unsere Seele

zum Lächeln zu bringen.

Wer braucht schon Geld, wenn er das Leben spürt. Wer will schon Zeit veräußern, wenn das Leben ihn drückt. Wer will schon anders tun als ihm geschieht. Wer will schon alles sein, nur nicht er selbst.

Wahre Passion steckt nicht im großen Ganzen. Großes Ganzes ist häufig schief. Nein, wahre Passion, der Kuss des Lebens, die Harmonie der Seele – all das liegt in wenigen Sekunden.

Der Moment, bevor sich Lippen treffen, Augen schließen, Körper schlafen, Freude aufkommt, Energien fließen und Wolken aufklaren. Dieser Moment ist, was das Leben besonders macht.

Glaube ich.

Konjunktive Gastredner

Ich hätte gern Hirn. Hirn, das ausnahmsweise nicht vom Himmel fällt. Sondern Hirn, das wir uns erarbeiten.

Ich würde mich gern unterhalten. Unterhalten mit fremden Gesichtern, die meine Sprache sprechen. Unterhalten mit Menschen, die meine Seele sehen.

Ich würde gern laufen. Laufen in Richtungen, die ich selbst nicht kenne und Wege einschlagen, die niemand vor mir betrat.

Ich würde gern erfinden. Die Dinge, die es schon gibt und auch die ganz Neuen.

Ich würde gern schlafen. Gemeinsam mit dir und für mich ganz allein.

Ich würde gern fliegen. Auf Wolken, Teppichen und mitten in Cockpits. Freiheit genießen und Stille einatmen.

Ich würde gern reden. Reden vor Menschen, die Dursten nach Sinn. Reden mit Menschen, die Hilfe gern sehen. Reden zu Ohren, die aufmerksam lauschen. Reden in Häusern, die gastfreundlich drauf sind.

Und dann würd‘ ich schreiben. Schreiben über alles, was ich erlebe. Schreiben über Dinge, die ich so sehe. Schreiben, Geschichten, Gedichte und Texte. Das würd‘ ich tun.

Wenn ich nicht dächte.

 

Im ‚Jetzt‘ leben: Geht das eigentlich?

Wir hören es an jeder Ecke: Wir sollten im Jetzt leben. Keinen Gedanken an die Vergangenheit verschwenden, da sie eigentlich nicht existent ist – genau wie die Zukunft. Das Jetzt genießen. Ruhe bewahren. Wertungen vermeiden. Dinge wahrnehmen. Nicht beurteilen. Völlig frei leben.

Und das klingt ja wirklich alles großartig – genau wie das Gefühl, wenn dieser Ansatz für kurze Zeit seine Wirkung erzielt und wir wirklich im Jetzt leben. Aber: Geht das auf Dauer? Können wir wirklich auf Dauer so zeitlos im Raum schweben, selbst wenn wir wollten? Oder haben wir unsere gesellschaftlichen Schnüre dazu schon zu straff gezogen, um uns auf einen solchen Lebensstil einlassen zu können?

Wir hetzen von Tag zu Tag, schreiben Artikel für Artikel für Artikel, besuchen Ort für Ort und erreichen ein Ziel nach dem anderen. Völlig gleich, worum es geht. Der Weg ist das Ziel. Getreu diesem vollends missverstandenen Motto rennen wir durch unseren Alltag und können abends nicht einschlafen, weil der Kopf viel zu voll ist und es scheint, dieser kleine Mann im Kopf würde einfach niemals aufhören zu plappern.

Dann sagen wir Dinge wie „Ich weiß gar nicht, wo mir der Kopf steht“ und hoffen auf das Mitgefühl unserer Mitmenschen, die sich anschließend bei Kaffee und Kuchen über ihre eigenen Plagereien beklagen. Wenn dann aber jemand dazwischen kommt, der vom Jetzt und einer inneren Ruhe spricht – dann wollen wir ihn nicht hören. Er schenkt uns keine Anerkennung.

Der Weg ist immerhin das Ziel! Und der Weg ist das Leben. Und das ist hart, anstrengend und wirklich nicht einfach. Das haben schon unsere Eltern und deren Eltern und deren Eltern erfahren – und Generation für Generation weitergegeben. Außerdem lernen wir das ja in jeder Soap. So falsch kann es also gar nicht sein.

Doch sollte jemand etwas anderes behaupten, werden wir ihn schon vom Gegenteil überzeugen, das ist ja kein Akt. Denn wer gegen den Strom schwimmt, wird schon irgendwann wieder weg gespült. Das war schon immer so.

Er meint es nur gut, so viel ist klar. Das sagt er ja auch immer wieder. Aber wir hören darauf erst gar nicht. Wir reagieren darauf nicht.

Im Jetzt leben. So ein Stuss. In der Zukunft, da liegt der Schatz vergraben. Wir müssen jetzt etwas tun, damit unsere Zukunft glorreich wird! Hart arbeiten, studieren, malochen, Geld verdienen – all diese weltlichen und herrlichen Dinge, die uns jenes Ansehen verleihen, nach dem wir so sehr lechzen – das hat etwas mit Ehre zu tun.

Rumsitzen und auf die Erleuchtung warten kann jeder. Und das nennt sich dann im Jetzt leben oder den Moment genießen. Pfeife!

Wenn ich den Moment genieße, dann muss ich doch etwas zu tun haben! Ich kann doch keine Löcher in die Luft starren. Erstrecht kann mir niemand einreden, es sei schon alles perfekt, so wie es ist. Es gibt schließlich immer etwas zu tun.

Und wenn schon alles perfekt wäre, wäre der Weg zwar das Ziel, aber der Weg wäre ja zu Ende, oder?

Ich bin mir sicher: Dieses Ganze Im Jetzt leben ist weit hergeholt. Das hat nichts mit dem echten Leben da draußen zu tun. Das Leben ist hart.

Und man muss etwas tun, damit man erfolgreich, angesehen und endlich angekommen ist.

Als würden wir komplett auf die Welt kommen. So ein Quatsch.

 


Ich hoffe, die Ironie kommt durch.
Dieser Text soll nur einmal das spiegeln, was dir hin und wieder entgegen kommen dürfte, wenn du einen anderen Weg gehst, als die Masse es vorgibt.
Lass‘ dich nicht davon abbringen, höre auf deinen Bauch und folge der Intuition. Achte darauf, was das Leben dir sagen möchte und nicht darauf, was dir Jan und Jedermann einflüstert. Bleibe bei dir – du bist bereits vollkommen, komplett und mit jedem Wissen auf diese Welt gekommen.

Die Aufgabe ist es, dich daran zu erinnern. Nicht, Neues, Höheres und ‚Mehr‘ zu erreichen.


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